Kauffrau/Kaufmann EFZ und Kauffrau/Kaufmann EFZ mit Berufsmaturität ab 2023


Überblick Berufslehren Kauffrau/Kaufmann EFZ und
Kauffrau/Kaufmann EFZ mit Berufsmaturität ab 2023

Die dreijährige Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» ist der meistgewählte Lehrberuf der Schweiz. Jedes Jahr starten über 13 000 Lernende ihre Ausbildung in 19 kaufmännischen Ausbildungsbranchen wie Bank, Versicherung, Bauen und Wohnen, öffentliche Verwaltung und so weiter. Kaufleute sind in allen Zweigen von Wirtschaft und Verwaltung tätig und oft auch in sozialen Berufen zu finden. Nach der Grundausbildung stehen ihnen unzählige Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten offen. Dies macht die kaufmännische Ausbildung höchst attraktiv und legt den Grundstein für eine spannende und erfolgreiche berufliche Laufbahn.

Warum eine KV-Lehre absolvieren? Wer könnte diese Frage besser beantworten als Betroffene selbst? Lesen Sie hierzu ein Interview mit einer Lernenden Kauffrau EFZ der WSKVW https://www.wskvw.ch/grundbildung/interview-bahar/

Die dreijährige Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» ist der meistgewählte Lehrberuf der Schweiz. Jedes Jahr starten über 13 000 Lernende ihre Ausbildung in 19 kaufmännischen Ausbildungsbranchen wie Bank, Versicherung, Bauen und Wohnen, öffentliche Verwaltung und so weiter. Kaufleute sind in allen Zweigen von Wirtschaft und Verwaltung tätig und oft auch in sozialen Berufen zu finden. Nach der Grundausbildung stehen ihnen unzählige Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten offen. Dies macht die kaufmännische Ausbildung höchst attraktiv und legt den Grundstein für eine spannende und erfolgreiche berufliche Laufbahn.

Das breite Spektrum der späteren beruflichen Möglichkeiten bringt es mit sich, dass sich junge Menschen mit ganz verschiedenen Anlagen und Fähigkeiten für eine kaufmännische Lehre entschliessen.

Voraussetzungen für eine kaufmännische Lehre sind

  • abgeschlossene Sekundarschule A oder Sekundarschule B (in der höchsten Anforderungsstufe)
  • Lehrvertrag mit einem Lehrbetrieb
  • gute Kenntnisse in Tastaturschreiben
    Die Wirtschaftsschule KV Winterthur bietet deshalb Kurse im Tastaturschreiben an. Weitere Informationen zum Tastaturschreiben finden Sie auf unserer Website im Bereich Beratung – Förderung – Begleitung.

Für das Absolvieren der kaufmännischen Lehre mit integrierter Berufsmaturität sind sehr gute schulische Leistungen in der Sek A sowie eine bestandene Aufnahmeprüfung nötig. Weitere Infos zur Berufsmaturität finden Sie unter Punkt 5 (Lehrbegleitende Berufsmaturität BM1) und unter dem Link «zentrale Aufnahmeprüfung»:
https://www.zh.ch/de/bildung/schulen/maturitaetsschule/zentrale-aufnahmepruefung.html

Anforderungen an zukünftige Kaufleute

Um eine kaufmännische Lehre erfolgreich absolvieren zu können, sollten Lernende folgende Fähigkeiten mitbringen

  • mündliche und schriftliche Sprachgewandtheit
  • Fremdsprachenkenntnisse
  • gute Auffassungsgabe
  • Zuverlässigkeit
  • Kontaktfreude
  • Organisationsfähigkeit
  • Flair für Zahlen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Freude an Computerarbeit
  • Selbstständigkeit

Die Lehre als «Kauffrau/Kaufmann EFZ» (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) dauert drei Jahre. Parallel dazu kann die lehrbegleitende Berufsmaturität (BM1) absolviert werden.

Die Ausbildung erfolgt im Lehrbetrieb, in der Berufsfachschule und in den überbetrieblichen Kursen (8-16 Tage je nach Branche):

  • Die betriebliche Ausbildung erfolgt mehrheitlich an drei Wochentagen im Lehrbetrieb.
  • Die schulische Ausbildung erfolgt an zwei Wochentagen, im 3. Lehrjahr nur noch an einem Wochentag an der Berufsfachschule.

Sowohl im Lehrbetrieb als auch in den überbetrieblichen Kursen und an der Berufsfachschule orientiert sich die Ausbildung an den folgenden Handlungskompetenzbereichen:

  • Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen (HKB A)
  • Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld (HKB B)
  • Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen (HKB C)
  • Gestalten von Kunden- und Lieferantenbeziehungen (HKB D)
  • Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt (HKB E)

Die folgende Darstellung ermöglicht einen Überblick über die Handlungskompetenzen:

Sprachen
Die Standardsprache im Unterricht an der Berufsfachschule ist Deutsch. Zusätzlich werden einzelne Bereiche in den Handlungskompetenzen auf Englisch unterrichtet.

Wahlpflichtbereiche
Zu Beginn der Ausbildung müssen sich angehende Kaufleute für einen der folgenden Wahlpflichtbereiche entscheiden:

  • Zweite Fremdsprache Französisch (vertiefte mündliche und schriftliche Kenntnisse, Niveau B1 gemäss GER)
  • Individuelle Projektarbeit:
    mündliche Kommunikation in Französisch, Niveau B1 gemäss GER
    Erwerb kultureller Kompetenzen in Französisch, Niveau A2 gemäss GER

Optionen
Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen die angehenden Kaufleute in Absprache mit dem Lehrbetrieb einzelne Handlungskompetenzbereiche. Zur Auswahl stehen:

  • Finanzen
  • Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Landessprache
  • Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Fremdsprache
  • Technologie

Zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres einigen sich die Lehrvertragsparteien auf eine Option.

Die folgende Lektionentafel «Kaufmann/Kauffrau EFZ» veranschaulicht die Anzahl Jahreslektionen pro Handlungskompetenzbereich während der drei Ausbildungsjahre:

Berufsfachschule

An der WSKVW haben Lernende in der Lehre Kaufmann/Kauffrau EFZ die Möglichkeit, die Ausbildung in einer zweisprachigen Klasse zu absolvieren. Der Unterricht erfolgt grundsätzlich in allen Handlungskompetenzberei-chen und im Sport teils auf Deutsch und teils auf Englisch und je nach Thema wird zwischen 30% bis 100% auf Englisch unterrichtet.
Der bili-Unterricht ist kein traditioneller Sprachunterricht, er fokussiert nicht auf die sprachliche Korrektheit – dafür ist der traditionelle Englisch-Unterricht zuständig –, sondern auf die Kommunikation auf Englisch. Die englische Sprache ist lediglich die Arbeits- resp. Unterrichtssprache. Die allgemeinen Leistungsziele der entsprechenden Handlungskompetenzbereiche bleiben weiterhin im Vordergrund. Ebenso sind die Prüfungsinhalte in den bili-Klassen dieselben wie in den regulären Klassen.
Entsprechend besteht in den bilingual unterrichteten Handlungskompetenzbereichen kein Anspruch auf sprachli-che Perfektion bzw. Fehlerlosigkeit. Trotzdem können die Lernenden ihre Englischkenntnisse ohne allzu grossen Zusatzaufwand im bili-Unterricht wesentlich verbessern.

Ziele:

  • Interessierte und motivierte Lernende mit soliden Vorkenntnissen in Englisch können zusätzlich zum Englischunterricht ihre Englischkenntnisse vertiefen und regelmässig anwenden. Dadurch können sie noch mutiger und selbstsicherer in der Fremdsprache kommunizieren.
  • Bili-Lernende werden im Englisch-Unterricht auf ein Fremdsprachendiplom auf Niveau B2 und höher vorbereitet. Die externen Prüfungen für dieses Fremdsprachendiplom legen sie freiwillig ab.
  • Lernende, die in ihrem Ausbildungsbetrieb Englisch brauchen, können die in der Schule erworbenen Kenntnisse direkt im Berufsalltag anwenden.
  • Lernende, die Freude an der englischen Sprache haben, aber nicht in einem Betrieb arbeiten, wo Eng-lisch gebraucht wird, haben mit der bili-Klasse die Möglichkeit, ihr Englisch zu vertiefen und evtl. später trotzdem in einem international tätigen Betrieb zu arbeiten.
  • Nicht zuletzt bietet die bili-Ausbildung Lernenden, die später ein Studium an einer Fachhochschule planen, eine solide Grundlage, da heutzutage in den meisten Studienrichtungen Englisch eine wichtige Rolle spielt.
  • Auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere bei internationalen Unternehmen, sind bili-Lernende durch ihre starke Sprachkompetenz besonders gefragt

Allgemeines:

  • Die bili-Klasse kann nur bei einer genügend grossen Anzahl Anmeldungen gebildet werden.
  • Die Lernenden müssen einen Einstufungstest absolvieren, um nachzuweisen, dass sie über genügend gute Englischkenntnisse verfügen.

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Wer sehr gute Noten aus der Sek A und eine bestandene Aufnahmeprüfung mitbringt, ist in der lehrbegleitenden Berufsmaturität (BM1) gut aufgehoben. Denn die BM1 führt zwei Ausbildungswege zusammen: die kaufmännische Lehre und die Berufsmaturität. Hier kann eine hohe Leistungsbereitschaft und Selbstständigkeit im Lernen unter Beweis gestellt werden und bereits nach drei Jahren steht mit der Berufsmaturität der Weg zu den Fachhochschulen offen.

Die folgende Lektionentafel «Kaufmann/Kauffrau EFZ mit lehrbegleitender BM1» veranschaulicht die Anzahl Jahreslektionen pro Fach während der drei Ausbildungsjahre:

Weitere Infos zur lehrbegleitenden Berufsmaturität finden Sie im nationalen Lehrplan mit lehrbegleitender Berufsmaturität und auf unserer Website.

Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis «Kauffrau/Kaufmann EFZ»

Sowohl für die betriebliche als auch für die schulische Grundbildung muss eine Lehrabschlussprüfung bestanden werden. Den eidgenössischen Fähigkeitsausweis erhält, wer beide Prüfungsteile unabhängig voneinander bestanden hat.

Weitere Infos zu den Ausführungsbestimmungen QV EFZ Kaufleute finden Sie unter folgendem Link: «Ausführungsbestimmungen QV EFZ Kaufleute»

Kaufleute sind nach einer erfolgreich abgeschlossenen kaufmännischen Grundbildung fit für den Arbeitsmarkt. Mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) steht ihnen zudem eine grosse Palette an Weiterbildungsmöglichkeiten offen – in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling, Marketing und Kommunikation, Personal- und Unternehmensführung, Betriebs- und Volkswirtschaft sowie Informatik. Je nach Bildungsstufe wird zusätzlich zum EFZ die Berufsmaturität sowie die Ergänzungsprüfung Passerelle erlangt.

Berufsmaturität

In Ergänzung zum EFZ können Kaufleute die Berufsmaturität nach der Lehre (BM2) absolvieren. Das Berufsmaturitätszeugnis ist das Eintrittsticket an eine Fachhochschule, welche ein praxisnahes und anwendungsorientiertes Studium anbietet.

Typische Fachhochschulabschlüsse sind u.a.:

  • Bachelor in Betriebsökonomie
  • Bachelor in Business Administration
  • Master in Banking and Finance
  • Master in International Finance Management
  • Master in Management and Law
  • Master in Digital Business Administration

Mit der Berufsmaturität erhalten Kaufleute in der Regel auch Zugang zu den Pädagogischen Hochschulen – also zu den Lehrberufen.

Eine Kombination der Berufsmaturität mit der Ergänzungsprüfung Passerelle ermöglicht Kaufleuten in der Schweiz alle Studiengänge an Universitäten und an den Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) zu absolvieren. Für einige wenige Studiengänge (z. B. Medizin) sind zusätzliche Aufnahmekriterien (Numerus Clausus) erforderlich.

Höhere Berufsbildung

Mit dem EFZ können Kaufleute auch in die Höhere Berufsbildung einsteigen, welche sie auf eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsfunktion vorbereitet. Die Höhere Berufsbildung gliedert sich in die Bereiche Eidgenössische Prüfungen sowie Höhere Fachschulen.

Typische Abschlüsse auf Stufe «Eidgenössische Prüfungen» sind u.a.:

  • Fachfrau Finanz- und Rechnungswesen
  • Marketingfachmann
  • Treuhänderin oder HR-Fachmann
  • Technische Kauffrau
  • Verkaufsfachmann

Typische Abschlüsse auf Stufe «Höhere Fachschulen» sind u.a.:

  • Dipl. Bankwirtschafter:in HF
  • Dipl. Betriebswirtschafterin:in HF
  • Dipl. Versicherungswirtschafter:in HF
  • Dipl. Rechtsfachfrau/-mann HF
Bildungsplan Kauffrau/Kaufmann EFZ
Bildungsverordnung Kauffrau/Kaufmann EFZ
Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) www.skkab.ch
Wirtschaftsschule KV Winterthur www.wskvw.ch
Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich www.mba.zh.ch
Kaufmännischer Verband Schweiz www.kfmv.ch

Dann zögern Sie nicht, mit unserem Sekretariat Kontakt aufzunehmen. Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.

Sie können den ganzen Überblick hier herunterladen und ausdrucken: Kauffrau/Kaufmann EFZ

Sie können den ganzen Überblick hier herunterladen und ausdrucken: Kauffrau/Kaufmann EFZ mit Berufsmaturität