Von der Coiffeuse über die Handelsschule zur Sozialversicherungsfachfrau


Die ehemalige Teilnehmerin des Lehrgangs Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis, Manuela Pletscher, ist heute Dozentin und Lehrgangsleiterin an der Wirtschaftsschule KV Winterthur (WSKVW). Im Interview erzählt sie über ihren Werdegang, ihren ersten Unterrichtstag und warum das Thema Sozialversicherungen keinesfalls langweilig oder trocken ist.

Du hast von 2011 bis 2012 an der WSKVW den Lehrgang Fachausweis Sozialversicherungen erfolgreich absolviert, bist unterdessen als Dozentin und seit kurzem auch als Lehrgangsleiterin tätig. Bitte stelle dich unseren Leser/innen kurz vor.
Mein Name ist Manuela Pletscher. Mit 16 Jahren absolvierte ich die Ausbildung zur Coiffeuse und im Anschluss die Handelsschule. Da mich das Personal- und Versicherungswesen schon immer interessierte, habe ich den Abschluss zur Personalassistentin und danach zur Sozialversicherungssachbearbeiterin gemacht. Zu guter Letzt schloss ich im 2012 erfolgreich die Weiterbildung zur Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis an der WSKVW ab. Beruflich bin ich seit 2009 als stellvertretende Teamleiterin beim Sozialversicherungsamt Schaffhausen in der Abteilung Zulagen tätig. Zusätzlich unterrichte ich seit 2013 im Lehrgang Fachausweis Sozialversicherungen und bin seit 2022 Lehrgangsleiterin in diesem Bildungsgang.

Kannst du dich noch an deinen ersten Schultag an der WSKVW erinnern, als du selbst Teilnehmerin im Lehrgang warst?
Ja, daran kann ich mich noch gut erinnern. Da wir von unserer Firma zu dritt waren, die den Lehrgang besuchten, war es sehr locker den ersten Schritt ins Schulzimmer zu machen. Ich habe viele positive Erinnerungen an den Lehrgang. Auch unter den Teilnehmenden pflegten wir von Anfang an einen guten Kontakt und es herrschte stets eine angenehme sowie persönliche Lernatmosphäre.

Das Thema «Sozialversicherungen» klingt für Laien etwas trocken beziehungsweise langweilig. Kannst du uns vom Gegenteil überzeugen? Was macht dieses Gebiet interessant?
Dieses Gebiet ist sehr vielseitig, da verschiedene Aspekte und Konstellationen berücksichtigt werden müssen. Sehr oft und kurzfristig müssen gesetzliche Änderungen umgesetzt werden, so wird die Arbeit nie monoton und bleibt immer spannend. Alle Personen sind in der einen oder anderen Form von unserer Arbeit und den Themen betroffen.

Sind Personen mit einem eidg. Fachausweis gefragter, als solche ohne Zertifikat? Beziehungsweise ist der Fachausweis heutzutage eine Voraussetzung, um überhaupt eine Stelle in diesem Bereich zu finden?
Der Fachausweis Sozialversicherungen ist keine Voraussetzung bei uns in der SVA Schaffhausen. Wer bereits über den Fachausweis verfügt, hat aber natürlich einen gewissen Vorteil anderen Kandidaten gegenüber. Die Erlangung des Fachausweises wird durch die SVA Schaffhausen aber sehr gefördert und finanziell unterstützt.

Welche Voraussetzungen muss eine Person mitbringen, um den Lehrgang zu starten und dann auch die eidg. Prüfung erfolgreich zu absolvieren?
Absolvieren kann der Lehrgang jede Person, auch solche, die im Anschluss die eidg. Prüfung nicht absolvieren möchten. Für die eidg. Prüfung benötigt es die eine oder andere Voraussetzung. So muss man eine 3-jährige abgeschlossene Grundausbildung mit eidg. Fähigkeitszeugnis mitbringen sowie bis zum Prüfungsbeginn eine mindestens 3-jährige Berufspraxis im Sozialversicherungsbereich vorweisen. Bei einer 2-jährigen Ausbildung mit Attest benötigt es bis Prüfungsbeginn eine 5-jährige Berufspraxis im Sozialversicherungsbereich. Diese Berufspraxis bringen Personen aus dem Sozialversicherungsbereich der öffentlichen Verwaltungen und der Privatwirtschaft, dem Krankenversicherungs- und Unfallversicherungswesen, dem Personalwesen, der beruflichen Vorsorge oder dem Treuhandbereich mit.

Wo liegen die Schwerpunkte dieses Lehrgangs?
Die Schwerpunkte liegen vor allem in der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV), in der Invalidenversicherung (IV), in der Unfallversicherung (UVG), in der Krankenversicherung (KVG) sowie in der beruflichen Vorsorge (BVG). Diese Themen werden auch an der ersten Teilprüfung geprüft.

Inwiefern können Teilnehmende von den Bundesbeiträgen profitieren?
Sobald die eidgenössische Prüfung absolviert wurde, können die Teilnehmenden die Bundesbeiträge einfordern. Die Kosten des Lehrgangs werden dann zu 50 Prozent vom Bund zurückvergütet. Die Bundesbeiträge werden unabhängig davon ausbezahlt, ob die Berufsprüfung bestanden wird oder nicht.

Welchen Rat kannst du angehenden Berufsleuten in diesem Bereich mitgeben?
Diese Weiterbildung öffnet sehr viele Türen für die berufliche Zukunft und ich kann den Lehrgang wärmstens empfehlen. Ich habe durch diesen Abschluss sehr viele positive Erfahrungen in Bezug auf meinen beruflichen Werdegang gemacht.

Möchten auch Sie in der Sozialversicherungsbranche Fuss fassen? Die nächsten Lehrgänge starten wie folgt:

  • 8. April 2024: Dauer 3 Semester, ca. 30 % online und 70 % vor Ort
  • 22. Oktober 2024: Dauer 4 Semester, ca. 30 % online und 70 % vor Ort

 Nehmen Sie an einem unserer Informationsveranstaltungen (online oder vor Ort) teil und lernen Sie Manuela Pletscher persönlich kennen. Alternativ können Sie einen Termin für ein kostenloses und unverbindliches Beratungsgespräch vereinbaren.

Weitere Informationen zum Lehrgang finden Sie unter www.wskvw.ch/weiterbildung/courses/sozialversicherungsfachfrau-mann-fa.