Das müssen Sie zum eidgenössischen Fachausweis Technische Kaufleute wissen


Haben Sie eine technische Ausbildung abgeschlossen, sind im Beruf angekommen und möchten mehr Verantwortung übernehmen? Dann ist die Weiterbildung zum Technischen Kaufmann oder zur Technischen Kauffrau mit eidgenössischem Fachausweis eine attraktive Option. In diesem Text erfahren Sie, wie Sie diese Weiterbildung beruflich voranbringt.

Mann und Frau sitzen gemeinsam vor einem PC.

Was machen Technische Kaufleute?

Nach der Ausbildung zum Technischen Kaufmann oder zur Technischen Kauffrau können Sie verschiedene neue Aufgaben übernehmen. Sie arbeiten mehrheitlich im Büro und kombinieren Ihre berufliche Erfahrung mit dem neu erworbenen betriebswirtschaftlichen Fachwissen. Sie können Kennzahlen analysieren, Budgets erstellen und Prozesse optimieren.
So sind Sie zum Beispiel dazu befähigt, als Technische/r Berater/in oder als Fachspezialist/in grössere Projekte zu leiten und zu koordinieren. Sie haben auch neue Führungstechniken erlernt und können Teams oder ganze Unternehmensbereiche führen. Die Weiterbildung ermöglicht es Ihnen, in neue Bereiche einzusteigen, wie zum Beispiel ins Projektmanagement, in den Einkauf und Vertrieb, ins Marketing oder ins Supply Chain Management.

Wie lange dauert die Ausbildung?

Die Ausbildung zum Technischen Kaufmann oder zur Technischen Kauffrau beträgt in der Regel zwei Jahre. Der Unterricht findet meistens am Abend und/oder am Samstag statt. Es gibt aber auch Tageskurse. Je nachdem, wie viel Zeit Sie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts brauchen, ist eine Berufstätigkeit von 80 bis 100 Prozent neben der Ausbildung möglich.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

Es gibt zwei Wege, wie Sie für die Abschlussprüfung zum eidg. Fachausweis Technische Kaufleute zugelassen werden:

  • Eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ) und mindestens drei Jahre Berufspraxis nach Erwerb des Abschlusses sowie mindestens drei Jahre Berufspraxis in einem technisch-handwerklichen Bereich.
  • Eidg. Berufsattest (EBA) und mindestens fünf Jahre Berufspraxis nach Erwerb des Abschlusses sowie mindestens fünf Jahre Berufspraxis in einem technisch-handwerklichen Bereich.

Was kostet die Ausbildung zum eidg. Fachausweis Technische Kaufleute?

Die Kosten schwanken je nach Region und Anbieter zwischen CHF 16’000 und 18’000. Wer an der eidgenössischen Abschlussprüfung teilnimmt, kann beim Bund die Hälfte der Kosten zurückfordern (das Bestehen der Prüfung ist dafür keine Voraussetzung). Das bedeutet, die effektiven Kosten betragen etwa CHF 8’000 bis 9’000. Aber Achtung: nicht jede Schule schreibt die Preise gleich aus. Bei manchen Anbietern sind die Gebühren für die Lehrmittel und die Prüfungsvorbereitung im Kursgeld enthalten, bei anderen kommen diese Kosten zusätzlich dazu. Es lohnt sich also, die Angebote genau zu vergleichen.

Wie viel verdient ein Technischer Kaufmann oder eine Technische Kauffrau?

Laut dem Lohnratgeber des Kaufmännischen Verbands Schweiz (KFMV) verdienen 30- bis 34-jährige Personen mit einem eidgenössischen Fachausweis oder Bachelor im Durchschnitt rund 26’000 Franken mehr pro Jahr als Berufsleute mit EFZ. Mit zunehmender Erfahrung steigt dieser Unterschied weiter an. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass der Lohnratgeber den Bachelor und den eidgenössischen Fachausweis auf dem gleichen Lohnniveau einstuft. Das zeigt, wie hoch die Wirtschaft beide Abschlüsse unabhängig vom Bildungsweg einschätzt.

Eine weitere Möglichkeit, um den Lohn von Technischen Kaufleuten zu berechnen, bietet der Lohnrechner Salarium vom Bund. Dort können Sie verschiedene Werte wie Alter, Ausbildung, Branche, Region usw. eingeben und einen Mittelwert berechnen lassen. Machen wir ein Beispiel mit folgender Person:

• 34 Jahre alt
• 42 Stunden pro Woche
• Mittelgrosses Unternehmen
• Branche Metallerzeugung und -bearbeitung
• Region Zürich

Diese Person kann als Technischer Kaufmann oder Technische Kauffrau mit eidg. Fachausweis durchschnittlich etwa CHF 8’000 pro Monat verdienen.

Wie wird der Fachausweis Technische Kaufleute eingestuft?

Der Nationale Qualifikationsrahmen für Abschlüsse der Berufsbildung (NQR) ermöglicht den Vergleich von Bildungsabschlüssen in der Schweiz untereinander sowie mit internationalen Bildungsniveaus. Er ordnet Weiterbildungen in acht Stufen ein, die sich nach den geforderten Kompetenzen und der übernommenen Verantwortung richten.
Der eidgenössische Fachausweis Technische Kaufleute ist im NQR ebenso wie ein Bachelorabschluss an einer Fachhochschule auf Stufe 6 eingestuft. Diese Einstufung stärkt nicht nur die Anerkennung in der Schweiz, sondern auch die internationale Vergleichbarkeit. Ein Vorteil für alle, die beruflich weiterkommen oder sich später noch einmal spezialisieren möchten.

Was ist der Unterschied zwischen einem eidgenössischen Fachausweis und einer Höheren Fachschule (HF)?

Sowohl der Fachausweis für Technische Kaufleute als auch ein Diplom einer Höheren Fachschule gehören zur höheren Berufsbildung und sind auf dem Arbeitsmarkt anerkannt. Laut dem Nationalen Qualifikationsrahmen sind beide Abschlüsse gleichwertig. Doch sie unterscheiden sich deutlich in Aufbau, Ausrichtung und Tiefe. Die Ausbildung an einer Höheren Fachschule dauert in der Regel drei Jahre und ist stärker auf übergeordnete Fach- und Führungskompetenzen ausgerichtet. Der Fachausweis dauert nur zwei Jahre und ist gezielter und näher an der Praxis. Er eignet sich ideal für Personen, die sich im Beruf weiterentwickeln möchten. Welche Variante besser passt, hängt von den persönlichen Zielen und Möglichkeiten ab.

 

Sind Sie am Fachausweis Technische Kaufleute interessiert?

Der nächste Start an der Wirtschaftsschule KV Winterthur zum Technischen Kaufmann oder zur Technischen Kauffrau ist am 22. August 2025. Alle Informationen zu den Vorteilen an unserer Schule finden Sie unter folgendem Link: